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Über uns - Freundschaft mit Russland

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Freundschaft mit Russland e.V.
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Über uns
Was macht die Gesellschaft „Freundschaft mit Russland“ so besonders?

Wir sind ein Zusammenschluss von Bürgern in Deutschland, die trotz unterschiedlicher Herkunft, Weltanschauungen und Religionen das Interesse eint, für ein freundschaftliches Verhältnis zu Russland gerade in dieser Zeit einzutreten.

Warum ist eine Verständigung und sogar Freundschaft mit Russland für Deutschland überhaupt wichtig?

Eine solche liegt ganz einfach im ureigenen Interesse Deutschlands. Die de facto unbegrenzt zur Verfügung stehenden Rohstoffe Russlands waren über Jahrzehnte der Garant für die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Die gigantische Erhöhung der Energiepreise seit dem freiwilligen Verzicht auf russische Rohstoffe führt dies eigentlich jedem vor Augen.
Der US-amerikanische Politologe George Friedman, Chef der nachrichtendienstlichen Denkfabrik „Stratfor Global Intelligence“, die er im Jahr 1996 gegründet hat, hat verdeutlicht, dass die bisherigen US-Administrationen als oberstes strategisches Ziel die Verhinderung einer deutsch-russischen Allianz ansahen, da sie annahmen, dass ein solches Zusammengehen in der Lage sei, den Amerikanern ihre dominante Stellung streitig zu machen.
 
In einem Vortrag vom 4. Februar 2015 für The Chicago Council on Global Affairs über die geopolitischen Hintergründe der gegenwärtigen Ukraine-Krise sagte er u.a. Folgendes:

„Das Hauptinteresse der US-Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts, im Ersten und Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg, waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland, denn vereint sind sie die einzige Macht, die uns bedrohen kann. Unser Hauptinteresse war,  sicherzustellen, dass dieser Fall nicht eintritt...
Und gestern haben die Vereinigten Staaten angekündigt, dass sie vorhaben, die Waffen in die Ukraine zu liefern. Das wurde dementiert, aber sie tun das, die Waffen werden geliefert. Und bei allen diesen Handlungen agieren die Vereinigten Staaten außerhalb der Nato. Denn die Nato-Entscheidungen müssen von allen Nato-Mitgliedern einstimmig getroffen werden.
Der Punkt bei der ganzen Sache ist, dass die USA einen «Cordon Sanitaire», einen Sicherheitsgürtel um Russland herum aufbauen. Und Russland weiß es. Russland glaubt, die USA beabsichtigten, die Russische Föderation zu zerschlagen. Ich denke, wir wollen sie nicht töten, sondern nur etwas verletzen...

Die Frage, die jetzt für die Russen auf dem Tisch ist, ist, ob man die Ukraine als eine Pufferzone zwischen Russland und dem Westen haben will, die wenigstens neutral bleiben wird, oder ob der Westen so weit in die Ukraine vordringen wird, dass der Westen nur 100 Kilometer von Stalingrad und 500 Kilometer von Moskau entfernt sein wird. Für Russ­land stellt der Status der Ukraine eine existenzielle Frage dar. Und die Russen können bei dieser Frage nicht einfach so weggehen, loslassen. Für die USA gilt, wenn Russland sich weiterhin an die Ukraine hängt, werden wir Russ­land stoppen. Deshalb starten die USA solche Maßnahmen, wie sie kürzlich General Hodges ... angesprochen hat, und zwar über Eingreiftruppen in Rumänien, Bulgarien, Polen und den baltischen Staaten. Damit begründet man das Intermarium («Zwischenmeer-Land»), das Territorium zwischen dem Schwarzen Meer und der Ostsee. Dieses Konzept arbeitete Pilsudski aus, und das ist die von den USA bevorzugte Lösung.

Und die Sache, worauf wir keine Antwort parat haben, ist die Frage, was wird Deutschland in dieser Situation unternehmen. Die reale unbekannte Variable in Europa sind die Deutschen, wenn die USA diesen Sicherheitsgürtel aufbauen, nicht in der Ukraine, sondern zum Westen, und der Einfluss der Russen in der Ukraine wird schwinden – wir wissen nicht, wie die deutsche Haltung ausfallen wird. Deutschland befindet sich in einer sehr eigenartigen Lage. Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder ist im Aufsichtsrat von Gazprom. Die Deutschen haben ein sehr komplexes Verhältnis zu den Russen. Die Deutschen wissen selbst nicht, was sie tun sollen. Sie müssen ihre Waren exportieren, die Russen müssen ihre Waren abnehmen. Anderseits verlieren sie die Freihandelszone, die sie brauchen, um andere Sachen aufzubauen. Für die Vereinigten Staaten ist es das Hauptziel zu verhindern, dass deutsches Kapital und deutsche Technologien und die russischen Rohstoff-Ressourcen und die russische Arbeitskraft sich zu einer einzigartigen Kombination verbinden – was die USA seit einem Jahrhundert zu verhindern versuchen. Also, wie kann man das erreichen, dass diese deutsch-russische Kombination verhindert wird? Die USA sind bereit, mit ihrer Karte diese Kombination zu schlagen: Das ist die Linie zwischen dem Baltikum und dem Schwarzem Meer.“

Lord Ismay, der erste Generalsekretär der NATO, erklärte, die NATO sei gegründet worden, um „die Amerikaner in Europa drin, die Sowjets draußen und die Deutschen unten zu halten.“

Deutschland kommt schon aufgrund seiner Lage in der Mitte Europas eine Vermittlerrolle zu - es erscheint als reiner Wahnsinn, Russland auf ewig zum Feind zu erklären, wie man es z. Zt. von so manchen deutschen Politikern vernimmt.

Der erste deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck war zu seiner Zeit auch im Hinblick auf Russland zu bemerkenswerten Erkenntnissen gelangt, die sich Politiker unserer Tage ins Stammbuch schreiben sollten - wie z.B., das Russland „nie so schwach“ ist „ wie es scheint". Oder nehmen wir die folgende Erkenntnis: "Selbst der günstigste Ausgang eines Krieges würde niemals die Zersetzung der Hauptmacht Russlands zur Folge haben.“ Wir werden also mit Russland als unseren europäischen Nachbarn auch in Zukunft leben müssen. Und wir wollen dies in Frieden und Freundschaft gestalten.
 
Deshalb haben wir folgendes Zitat von Bismarck zu unserem Leitmotto gemacht:
"Wenn Russland und Deutschland Freunde sind, geht es Europa gut."

Generell treten wir für eine Kooperation mit Russland im politischen, ökonomischen und kulturellen Bereich ein. Wir sind uns allerdings darüber im Klaren, dass dies seit dem direkten Eingreifen Russlands in den Krieg in der Ukraine 2022 nicht zu verwirklichen ist.
 
So werden bspw. Initiativen für Städtepartnerschaften, die wir natürlich anstreben, gegenwärtig wenig Sinn haben.
 
Die Wiederherstellung, Förderung und Ausbau kultureller und wirtschaftlicher Beziehungen ist dennoch unser Anliegen – so wie der wissenschaftliche Austausch oder die Zusammenarbeit im Bildungsbereich.
 
Es muss daher in der jetzigen Situation darum gehen, das überhaupt Mögliche anzustreben.

  1. So geht es heute v.a. darum, einen Beitrag zur Erhaltung des Friedens zu leisten, denn die Gefahr eines Atomkriegs war noch nie so groß wie heute. Ein solcher nuklearer Schlagabtausches würde sich US-Strategen zufolge v.a. auf deutschem Territorium abspielen, d.h., dass die Existenz Deutschlands unmittelbar bedroht ist.
  2. Wir wollen dem „Feindbild Russland“ 80 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges erneut entgegentreten.
 
Einen Beitrag zur Erhaltung des Friedens wollen wir v.a. auch dadurch leisten, indem wir der Kriegshetze und dem „Feindbild Russland“ entgegentreten. In den „Qualitätsmedien“ hierzulande wird dies so dargestellt, als ob alle Verlautbarungen aus Russland nur Propaganda wären, während die USA bzw. die NATO als „die Guten“ natürlich keine Propaganda machen würden. Natürlich gibt es auch russische Propaganda – so wie es auch US-/NATO-Propaganda gibt. Es gibt allerdings auch eine russische Sichtweise, die die Menschen hierzulande allerdings nicht kennen. Diese Sichtweise sollen die Menschen kennenlernen. Auch die Vorgeschichte des Ukraine-Krieges, der nach den Worten des früheren NATO-Generalsekretärs Stoltenberg bereits 2014 begann (womit er recht hat) gilt es zu beleuchten. Durch Information und Aufklärung wollen wir Kriegshetze und Propaganda entlarven und entgegentreten.

Darf Russland eigene Sicherheitsinteressen haben?

Einen dauerhaften, wirklichen Frieden kann es nur geben, wenn man bereit ist, auch russische Sicherheitsinteressen anzuerkennen und zu berücksichtigen. Darf Russland überhaupt eigene Sicherheitsinteressen haben? Um verlorenes Vertrauen wiederherzustellen, muss endlich Schluss sein mit Doppelmoral und Heuchelei. Die USA proklamierten für den ganzen Kontinent Amerika  die „Monroe-Doktrin“ (nach der keine Truppen eines nicht-amerikanischen Landes in ganz Amerika stationiert sein dürfen) und verweigerten dem souveränen Staat Kuba, der 1961 eine Invasion erfahren hatte, 1962 das Recht, Raketen von einem anderen Staat zu seinem Schutze anzufordern.

Solche Floskeln wie die, dass die NATO ja ein Bündnis demokratischer Staaten sei, das niemanden bedrohe, sind dabei wenig hilfreich, denn solche Ereignisse wie der Krieg gegen das ehemalige Jugoslawien 1999 oder die Benutzung einer UN-Resolution zum regime change in Libyen haben das Vertrauen in die NATO in den nicht-westlichen Staaten längst erschüttert.

Es gilt auch zu verdeutlichen, dass Russland kein imperialistischer Staat ist.
 
In den „Qualitätsmedien“ und von führenden BRD-Politikern wird immer wieder die Behauptung kolportiert, Russland sei ein imperialistischer Staat und der russische Präsident strebe die Wiederherstellung der UdSSR an. Zitate bzw. Belege werden dafür nicht vorgebracht. Wer sich die Reden des russ. Präsidenten seit seinem Amtsantritt vergegenwärtigt, wird immer wieder lesen können, welche Gefahren die fünf Erweiterungswellen der NATO (entgegen allen Zusagen) bis an die Grenzen Russlands in sich bergen. Es sind nicht die USA, die von russischen Militärstützpunkten umgeben sind, sondern Russland, dass sich von US/NATO-Stützpunkten umgeben sieht. Weltweit unterhalten die USA knapp 800 Militärstützpunkte in 70 Ländern der Welt, Russland hingegen nur 11 außerhalb des eigenen Landes, davon 9 in unmittelbarer Nähe des eigenen Landes. Kennzeichen einer imperialen Macht ist es zudem, mit ihrer von Flugzeugträgern geführten Flotte auf den Weltmeeren präsent zu sein und in kurzer Zeit vor jeder Küste erscheinen zu können. Während die USA über 15 Flugzeugträger verfügen, hat Russland nur einen aufzubieten. Mittlerweile ist es sogar so, dass die Ostsee zu einem NATO-Meer zu werden droht und Russland auch im Schwarzen Meer auf seine Küsten zurückgeworfen wird. Wer ist somit eine imperiale Macht? Darf man heute darüber diskutieren?

 
Dr. Markus Fiedler
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